Bericht Workshop 2018
Design Thinking, Strategic Foresight und streikende Professoren: Knapp 20 Teilnehmer haben am Workshop 2018 neue Methoden zur Entwicklung nachhaltiger Strategien in der Litigation-PR kennen und anhand eines Mappings zum Streik der Professoren in Grossbritannien im Rahmen der Rentenform anwenden gelernt.
Zu Beginn führten die Referenten Christian Schlimok von Novamondo und Daniel Hardegger von N.CH die Teilnehmer in einige Grundprinzipien der jeweiligen Methodologien ein. Christian Schlimok zeigte dabei, wie die Prinzipien des Design Thinkings in der Verbindung mit der Systemtheorie dabei helfen, die jeweiligen Akteure besser zu verstehen. Im Fokus standen dabei die Personas, als «Templates» für Personen, und Organisationas, als «Templates» für Organisationen. Anschliessend kombinierte Daniel Hardegger diese Methoden mit jenen aus der Verhandlungstheorie und Strategic Foresight. Durch die dadurch gewonnenen Erkenntnisse lassen sich schliesslich innovative und nachhaltige Stratgien für die Litigation-PR entwickeln.
Nach diesem theoretischen Teil erarbeiteten die Teilnehmer in Zweiergruppen die Organisationa eines Akteurs/Stakeholders des Streits um die Pensionsvorsorge der Professoren an den Universitäten in Grossbritannien. Dabei stand die Anwendung der aus der Präsentation gelernten Fragestellung zur Entwicklung der Organisationa im Vordergrund. Nach der Präsentation der Resultate der Arbeit der zweier Gruppen wurde schliesslich im Rahmen eines durch die Referenten moderierten Prozesses die Erkenntisse der Teilnehmer in die «Litigation-PR Map» übertragen. Das Ziel dabei war es, dass die jeweiligen Positionen und Interessen der Stakeholder zueinander in Verbindung gebracht werden. Hierdurch wurde sichtbar, welche der Stakeholder vornehmlich gleiche, ähnliche oder gegensätzliche Postionen und Interessen haben.
Aus diesen Erkenntnissen heraus leiteten die Teilnehmer schliesslich mögliche Kommunikationsstrategien für einzelne Akteure/Stakeholder bzw. Stakeholdergruppen ab, um die jeweiligen Positionen und Interessen z.B. gegenüber der Öffentlichkeit gemeinsam besser präsentieren bzw. gegen jene der Gegenpartei besser dagegen argumentieren zu können. Abschliessend wurden die gewonnen Erkenntnisse und entwickelten Strategien allein Teilnehmer vorgestellt und letztes Feedback sowie weitere Ideen eingeholt.
Beschreibung Workshop 2018
Das Ziel von Litigation-PR, den eigenen Fall und Mandanten im bestmöglichen Licht darzustellen, bedingt nicht nur zu verstehen, mit wem man wie am Besten kommuniziert, sondern wie die eigenen Aktivitäten das System, in dem man agiert, beeinflussen. Nutzt man den falschen «Hebel», kann dies nicht nur bedeuten, dass man Ressourcen verschwendet, sondern im ungünstigsten Fall auch, dass man sich unnötige «Gegner» schafft, obwohl man doch Allianzen sucht.
Eine Kombination aus Systemtheorie, Design Thinking und Strategic Foresight erlaubt es, auf relativ einfach Weise die ganze Komplexität eines Systems abzubilden, zu erfassen und daraus geeignete Strategien zu entwickeln, wie man die Anliegen und Positionen des Mandaten an die wichtigsten und einflussreichsten Stakeholdern heranträgt. Diese Methodik verhindert, dass in schwierigen Situationen Ressourcen in Aktivitäten investiert werden, die nur einen geringen oder gar negativen Effekt haben. Gleichzeitig werden Beziehungen und damit auch unerwartete Möglichkeiten zur Interaktion und Kollaboration zwischen Stakeholdern sichtbar gemacht, die sonst in vielen Fällen übersehen werden.
Innerhalb des Workshops werden die Teilnehmer/-innen in einige grundlegende Fragestellungen und Techniken von Systemtheorie, Design Thinking und Strategic Foresight eingeführt, die sie danach auf einen ausgewählten Fall anwenden können.
Der Workshop wird von N.CH in Zusammenarbeit mit Novamondo GmbH Berlin durchgeführt.
Weitere von N.CH an der Litigation-PR Tagung durchgeführten Workshops
Einen Bericht sowie Impressionen zum Negotiation Mapping finden Sie hier.