Christoph Abels an der Litigation-PR-Tagung 2019
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Daniel Hardegger

Dr. (LSE), Verhandlungsexperte

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Christoph Abels

Doktorand

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Bericht Workshop 2019

Christoph Abels und Dr. Daniel Hardegger eröffneten den knapp zweieinhalbstündigen Workshop mit einer Übersicht über die Berichterstattung zu Mis- und Desinformation. Anschließend wurden diese Begriffe definitorisch gegenübergestellt: Was zeichnet Misinformation aus? Wie unterscheiden sich Des- und Misinformation? Was sind Deep Fakes? Nachdem diese Fragen beantwortet und mit Beispielen illustriert wurden erfolgte eine Diskussion relevanter Einflussgrößen, die eine Verbreitung von Desinformation begünstigen. Dazu gehören u.a. ein veränderter Medienkonsum, effektive Verbreitungsmechanismen über Social Media, bestimmte journalistische Praktiken sowie individuelle kognitive Verzerrungen.

Nach dieser theoretischen Betrachtung folgte eine Darstellung der Implikationen für die Rechtskommunikation. Dabei wurden verschiedene Szenarien diskutiert, in denen Deep Fakes, zum Zwecke der Desinformation gefälschte Bilder und Videos, einen schädlichen Einfluss auf ein Unternehmen haben können: von der Darstellung vermeintlicher Straftaten des CEOs bis zur fälschlichen Ankündigung von Multimillionen-Euro-Spenden. Anschließend gingen die beiden Moderatoren auf die Grenzen der forensischen Erkennung gefälschter Bilder und Videos ein und zeigten verschiedene Gegenmaßnahmen auf.

Zum Ende des Workshops waren die TeilnehmerInnen gefordert: Anhand zweier Fallbeispiele befassten sich die Anwesenden mit den Implikationen von Deep Fakes für die Rechtskommunikation – aus Sicht von Anklage und Verteidigung. Im Fokus stand dabei einerseits die unterschiedlichen Möglichkeiten, die der Verteidigung und der Anklage offen stehen und wie TeilnehmerInnen als Rechts- und Kommunikationsexperten diese einschätzen. Dabei stellte sich auch die Frage, inwiefern der Kosten-Nutzen-Effekt einzelner Massnahmen zu bewerten ist. Denn gerade im Rahmen von Mis- und Desinformationkampagnen sind die Kosten aktiver Gegenmassnahmen beträchtlich und deren Wirkung kann nicht immer garantiert werden.

Beschreibung Workshop 2019

Zahlreiche internationale Wahlen, vermeintliche öffentliche Skandale und andere Ereignisse haben Fake News und Co. zu eindrucksvoller medialer Prominenz verholfen. Man spricht davon, dass Fake News und Misinformation einen bedeutsamen Einfluss auf die Wahl Donald Trumps hatten, die Vote Leave-Kampagne in Großbritannien zum Erfolg geführt haben und in erheblichem Maße für die Destabilisierung in der Ukraine verantwortlich sind. Viele dieser Phänomene zeigen sich dabei besonders deutlich in den sozialen Medien. Nicht umsonst warf The Economist in einem Titel die Frage auf, ob die sozialen Medien die Demokratie bedrohen. Selbst die NATO diskutiert öffentlich, Memetic Warfare – Memes als Waffe im „Informationskrieg“ – als strategische Fähigkeit zu etablieren. Doch was sind eigentlich Fake News? Was unterscheidet Misinformation und Desinformation, Fake News und Deep Fakes? Und welche Effekte haben diese Konzepte auf den Menschen und die Gesellschaft?

In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit diesen und weiteren Fragen aus einer interdisziplinären Perspektive, die aktuelle Forschung aus Psychologie, Politik- und Kommunikationswissenschaft integriert. Anhand von verschiedenen internationalen Beispielen werden die Folgen von Fake News diskutiert und mögliche Reaktionen auf diese aufgezeigt. Insbesondere werden neuere Phänomene wie Deep Fakes, durch Deep Learning Methoden gefälschte Bilder und Videos, in Kontext gesetzt und mögliche Konsequenzen diskutiert. Der Workshop beschäftigt sich außerdem mit politischen und kommunikativen Strategien, um den Schaden dieser Phänomene zu minimieren.

Der Workshop richtet sich an JuristInnen, RechtskommunikatorInnen und PR-ExpertInnen, die sich für mögliche Bedrohungen und Folgen von Fake News und Deep Fakes interessieren und sich ein tieferes Verständnis dieser Materie aus interdisziplinärer Perspektive erarbeiten möchten.

Geleitet wird der Workshop von Christoph Abels, Doktorand an der Hertie School of Governance in Berlin, und Dr. Daniel Hardegger, Strategie- und Verhandlungsberater und Co-Manager von N.CH. Sie sind beide Vorstandsmitglied des Think Tanks für Aussen- und Europapolitik Polis180 e.V.

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Einen Bericht sowie Impressionen zum Negotiation Mapping finden Sie hier.

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